Laden bei JET

Bisher war JET als Discount-Tankstellenkette bekannt, doch in den letzten Wochen hat sich JET als neuer Ladestromanbieter unter der Marke JET Strom vorgestellt. Doch wie ist Laden bei JET?

Laden bei JET um 49 Cent/kWh

Discount heißt in diesem Fall: 49 Cent / kWh. Das ist ein guter Preis, kann allerdings die günstigsten Preise am Tesla Supercharger (45 Cent/kWh) nicht unterbieten.

Allerdings: Im Gegensatz zu Tesla benötigt man bei JET kein Abo, keine Ladekarte und keine App. Das Bezahlen läuft einfach über die Ad-Hoc-Zahlung per Karte. Das funktioniert gut: Es werden 50 Euro geblockt und nach dem Ende des Ladevorgangs die tatsächlichen Kosten gebucht.

Der CCS-Stecker bei JET entspricht dem Standard anderer Anbieter, und auch die Ladesäulen von Alpitronics sind keine Neuheit. Die JET-Standorte befinden sich nicht immer in den exklusivsten Lagen. So auch die Tankstelle, die ich besucht habe: Sie liegt an einer eher durchschnittlichen Stelle kurz nach den Hamburger Elbbrücken, einer stark frequentierten Strecke im Süden der Stadt.

Laden bei JET mit AC und DC

Die erste Überraschung: Die Schnellladesäule war nur ein 150 kW-Modell mit zwei Anschlüssen. Die zweite Überraschung: Es gab weitere vier AC-Ladepunkte. Besonders sinnvoll erscheint diese Kombination nicht, auch wenn ich das mit dem Renault Zoe ohne CCS-Anschluss natürlich gut finde.

Allerdings: Es war keine Ladezeitbeschränkung an den Ladepunkten ausgeschildert. Man könnte also sein Fahrzeug zum Laden stehen lassen, während man einen halben oder ganzen Arbeitstag in der näheren Umgebung verbringt. Da es sich bei einer Tankstelle um ein Privatgelände handelt, greift die öffentliche Parkordnung mit ihren Beschränkungen nicht.

Die Ladepunkte waren nicht unter dem Tankstellendach angeordnet, doch es war zumindest nicht allzu weit entfernt: Man muss bei Schlechtwetter zumindest nicht lange im Regen stehen. Die Beleuchtungssituation hingegen war sehr gut.

Mit 113 kW ging es bei 22 Prozent Ladestand los. Das ist ein ordentlicher Wert, da ich die Batterie nach 180 Kilometern auf der Autobahn nicht vorgeheizt hatte. Mit dem Anschluss eines Lieferwagens am zweiten CCS-Anschluss fiel die Ladeleistung – vollkommen erwartbar – auf 74 kW.

Die begrenzte Ausstattung dieser Tankstelle zeigt sich in der einzigen vorhandenen 150 kW-Ladesäule, was das Ladeerlebnis schnell an seine Grenzen bringt. Möglicherweise soll die geringe Ladekapazität die Kunden dazu ermutigen, im Shop einkaufen zu gehen, wo die Margen deutlich höher sind. Allerdings ist es heutzutage kaum noch zeitgemäß, 45 Minuten in einem Tankstellenshop zu verbringen – selbst wenn man in dieser Zeit noch die Reifen aufpumpen oder das Waschwasser auffüllen könnte.

Noch ist die Abdeckung von JET Strom in Deutschland nicht besonders dicht oder gleichmäßig. Der Ausrüstungsgrad ist noch weit von den etwa 800 Tankstellen der Marke entfernt. Doch der Strom ist günstig und die Shops sind auch nicht anders als bei anderen Tankketten.

Im Gegensatz zu Premium-Kraftstoffen liefern alle Schnellladesäulen den gleichen Strom – die Entstehung von Lade-Discounter war daher nur eine Frage der Zeit.

JET erweitert sein Angebot und ist nun auch im Lademarkt aktiv. Dieser Schritt könnte einen spürbaren Wendepunkt für die Elektromobilität darstellen, da er den Wettbewerb unter den Anbietern von Ladestrom verstärkt. Mit mehr Teilnehmern im Markt steigt der Druck auf die Preise, was langfristig zu einer spürbaren Senkung der Ladekosten führen könnte.

Für E-Autofahrer bedeutet das eine größere Auswahl an Ladeoptionen und potenziell günstigere Tarife, was die Attraktivität der Elektromobilität weiter erhöht!

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