Vor kurzem musste ich aus beruflichen Gründen in Indien tätig sein, konkret in Bengaluru (früher Bangalore) im Bundestaat Karnataka. Das Hotel war ein großer Kasten, 18 Stockwerke und drei Ebenen Tiefgarage. An der Rezeption lief auf einem Bildschirm eine Werbeschleife – unter anderem für eine Lademöglichkeit für E-Autos!
Doch der „normale“ Lift endete im Erdgeschoss und versorgte die Garagenebenen nicht. Das erforderte einen kleinen Umweg zur Hinterseite des Hotels, vorbei an den Raucherplätzen. Über eine Rolltreppe und eine Reihe zusätzlicher Lifte waren die Garagenebenen zugänglich.
Allerdings wusste ich nicht, wo die Lademöglichkeit zu finden war. Also war ein Fußmarsch die Rampe entlang angesagt. Bereits im zweiten Untergeschoß stellt sich der Erfolg ein: Da stand eine echte Ladesäule!
Der Markenname „Sunfuel“ suggeriert grüne Energie. Doch leider ist Indien bei der Produktion von elektrischer Energie ähnlich wie Deutschland und Polen: Es gibt sehr viel Kohlestrom.
Doch auch Indien hat begonnen, die Stromerzeugung mit Wind- und Solarenergie stark auszubauen.
Eine weitere Überraschung: Die Ladesäule hatte den vertrauten Typ 2-Anschluss, den Kontakten nach sogar mit dreiphasiger Anspeisung. Da ich gerade kein E-Auto zur Hand hatte, konnte ich das allerdings nicht nachprüfen.
Die E-Mobilität ist noch ein relativ kleines Thema in Indien, doch elektrische Scooter und Tuktuks tauchen immer wieder im Verkehr auf. Das eine oder andere E-Auto oder Hybridfahrzeug gibt es zu sehen Am Flughafen stand ein fabriksneuer Kia EV9.
Dennoch ist es noch ein weiter Weg für die Elektrifizierung des Verkehrs in Indien und es stimmt derzeit sicherlich: „Roadtrip of a Lifetime – with an Electric Car!“
SunFuel nannte sich Anfang der 2000er bei uns in Deutschland ein synthetischer Kraftstoff aus Biomasse. 😎