Wenn man in diesem Herbst durch Braunschweig spaziert, begegnet man immer häufiger interessanten Experimenten. Das Laden in Braunschweig wird zunehmen vielfältiger – das kann man nur begrüßen! Das betrifft nicht nur die neueren Modelle der Ladesäulen, über die wir bereits berichtet haben.
Nicht alles wird wohl gleich gut funktionieren, das wird erst die Zukunft zeigen. Kommen wir also gleich zum ersten Beispiel: Laternenladen.
Dieser Laternenladeplatz steht mitten in einem Wohngebiet. Er verfügt zwar nur über einen einzigen Anschlusspunkt mit 3,7 kW, könnte aber gut zum lokalen Bedarf passen: Niederschwelliges Aufladen über Nacht mit geringen Infrastrukturkosten, denn für 3,7 kW mussten vermutlich keine neuen Leitungen verlegt werden. Der Ladepunkt wird von ubitricity betrieben, einer 100 Prozent-Tochter von Shell seit 2021.
Natürlich löst so ein Ladepunkt nicht alle Ladeanforderungen, die man haben könnte.
Sehen wir uns mit dem zweiten Beispiel eine andere Installation an, ebenfalls in einem Wohngebiet. Hier sind ein CCS-Anschluss mit 50 kW und drei AC-Anschlüsse installiert. Man könnte beinahe von einem Micro-Ladepark sprechen, an dem unterschiedliche Ladebedürfnisse abgedeckt werden.
In Betrieb ist die Installation noch nicht, vermutlich ist es am 28.11.2024 so weit. Wer der Eröffnung beiwohnen will kann das in der Gneisenaustraße 5 tun – ohne Gewähr für pünktliche Eröffnung natürlich. Katalogisiert ist der Standort als „Schnellladestation“ – das würde man heute mit 50 kW CCS und 3×22 kW AC nicht mehr unbedingt, doch es ist insgesamt ein schönes Angebot im städtischen Raum.
Kommen wir zuletzt zum dritten Beispiel: Sechs 22 kW AC-Ladepunkte in der Nähe des Gliesmaroder Bahnhofs, dessen Umgebung eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe, Lokalen und Dienstleistungsunternehmen bietet.
Immerhin werden die Ladepunkte bereits genutzt – 33 Prozent Auslastung sind für ein Wochenende gar nicht so schlecht.
Die Möglichkeiten für das Laden in Braunschweig sind im vierten Quartal 2024 definitiv zahlreicher und gleichzeitig vielfältiger geworden. Gute Arbeit BS|Energy! Jetzt müsste man noch an den Tarifen drehen. Ausbau ist teuer, keine Frage. Trotzdem ist hier noch deutlich Luft nach unten.
Leider scheint es so, dass das Match um die Elektromobilität auf dem Spielfeld des Energieverbrauchs entschieden wird: Viele Diskussionen um die Elektromobilität enden mit dem Satz „bei diesen Strompreisen ist mein Diesel billiger!“
Natürlich ist die Rechnung >Verbrauch auf 100 Kilometer: 20 kWh gegen 6,5 Liter Diesel< einfach unsinnig. Dennoch wird sie häufig vorgeschoben. Zu häufig auf jeden Fall, um sie zu ignorieren! Laden in Brauschweig sollte unter 40 Cent/kWh kosten…