Gebrauchte E-Autos

Es wird viel über neue Elektroautos und deren Ankündigungen berichtet, sei es in Artikeln, auf Social Media oder auf YouTube. Gebrauchte Elektroautos rücken ebenfalls immer wieder in den Fokus, besonders dann, wenn sie entweder viele Probleme machen oder hohe Laufleistungen ohne große Zwischenfälle bewältigen.

Meine beiden Elektrofahrzeuge haben zusammen mittlerweile 270.000 Kilometer zurückgelegt:

– Der Renault Zoe hat die Hauptuntersuchung nach fast 100.000 Kilometern ohne Probleme bestanden.

– Das Tesla Model 3 steht bei knapp 180.000 Kilometern und die Batteriegarantie läuft bald ab – es bleibt spannend, wie es damit weitergeht.

Schauen wir uns jedoch mal das andere Ende des Marktes an: Kurzzulassungen und junge Gebrauchte, die kaum Kilometer auf dem Tacho haben. Hierzu ziehe ich die Daten von mobile.de heran, was ebenso mit jeder anderen Gebrauchtwagenplattform funktioniert.

Sucht man nach reinen Elektroautos mit Baujahr ab 2023, die gebraucht und einen Kilometerstand von maximal 100 Kilometern aufweisen, erhält man eine Vorstellung von der Anzahl der Tageszulassungen. Aktuell sind das in Deutschland etwa 5.800 Angebote. Erhöht man den maximalen Kilometerstand auf 500 Kilometer, steigt die Zahl der Angebote auf 6.600.

Dabei gibt es auch einige kuriose Fälle, wie zum Beispiel Volkswagen e-Up!-Modelle, die für über 32.000 Euro angeboten werden. Für dieses Geld bekommt man inzwischen schon einen neuen VW ID.3 mit ein wenig Zusatzausstattung.

Gebrauchte E-Autos können auch teuer sein
Quelle: mobile.de

Ein extremes Beispiel ist der Rolls-Royce Spectre mit nur 80 Kilometern auf dem Tacho, der für knapp 800.000 Euro angeboten wird. Das zeigt das andere Ende des Marktes.

Erkenntnis zum aktuellen Markt für gebrauchte E-Autos

Derzeit versuchen viele deutsche Autohändler, tausende Elektrofahrzeuge als Tageszulassungen auf den Markt zu bringen. Diese Fahrzeuge haben die Zulassungsstatistik der jeweiligen Hersteller zwar verbessert, aber nun stehen sie länger auf den Höfen, und die Preise sind in vielen Fällen wenig attraktiv.

Nehmen wir zum Beispiel einen Kia EV9 in Vollausstattung als „Launch Edition“ mit Erstzulassung im November 2023 und einem Kilometerstand von 15 km. Der Gebrauchtpreis beträgt 79.990 Euro, während der heutige Neupreis desselben Modells mit allen Extras bei 80.560 Euro liegt. Der Preisnachlass für die Tageszulassung und ein Jahr Standzeit beträgt somit lediglich 0,7 Prozent – das ist schlichtweg unattraktiv. Zum Glück gibt es die EV9 GT Launch Edition an anderen Orten bereits für rund 70.000 Euro, was immer noch eine stolze Summe ist.

Auch wenn ich hier einige extreme Beispiele herausgegriffen habe, ist die sprunghafte Zunahme von unattraktiven Tageszulassungen auf dem Elektroautomarkt auffällig und interessant. Der Markt hat sich mittlerweile deutlich in einen Käufermarkt verwandelt. Vielleicht stehen wir vor einer Welle attraktiver Angebote, damit diese Fahrzeuge endlich verkauft werden.

Ein Kommentar

  1. Man hat hier so das Gefühl, als wollten die Händler in Deutschland zwar im E-Segment mitspielen, aber eigentlich gerne weiterhin die alte bequeme Einnahmequelle mit den Verbrennern noch so lange laufen lassen, wie es geht. Zumal unsere Automobilbauer nun auch keine attraktiven E-Fahrzeuge für den Massenmarkt haben. Es scheint alles auf einen großen Crash hinauszulaufen, der dann zu einer Markbereinigung führt. Mal schauen, wer das übersteht.

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