Vor sieben Jahren, in 2017, wurde mein Renault Zoe R90 gebaut, aus dem ersten Produktionsjahr der Fahrzeuge mit der 41 kWh-Batterie. Damals war es noch eine Mitbatterie, die ich mittlerweile gekauft habe.
Die NEFZ-Reichweite dieses Modells beträgt 400 Kilometer, die nur ganz harte Tester auf Youtube erreicht haben. wobei Renault eine Praxisreichweite von 300 Kilometern angab. 2015 wurden derartige Reichweiten auf Goingelectric als Traumziele bezeichnet…
Bisher ist das Auto absolut zuverlässig und nervt nicht mit Rapidgating-Effekten, wohl auch weil wirklich schnelles Laden nicht stattfindet: bei 22 kW AC ist Schluss. Das Auto ist jedenfalls für lange Strecken geeignet, mein Rekord lag bei 19 Stunden am Stück und mit sieben oder acht Ladevorgängen. Ladeleistung und Performance beim Fahren waren absolut gleichmäßig, keinerlei Einbrüche. Da hat Renault schon einen guten Job gemacht!
Klar, die Zoe hat bekannte Schwächen, besonders der Verschleiß an der Vorderachse und der Zwangsaustausch des Bleiakkus (lehne ich seit drei Jahren standhaft ab) sind allgemein bekannt. Ein paar hundert Euro fallen nahezu jedes Jahr an, das schmerzt schon beinahe nicht mehr.
Weil das nicht so viel Freude bereitet, komme ich liebe auf die Leistung der Antriebsbatterie zu sprechen. Das ist genau jenes Teil, über das sich alle E-Fahrer der frühen Zeiten Sorgen machten, das viele Diskussionen auf sich zog und ständig unter Beobachtung stand. Manche finden deswegen die Batteriemiete immer noch interessant, weil man damit eine „ewige Garantie“ erhält. Trotzdem ist die Batteriemiete ein Auslaufmodell.
Heute in 2023, also nach etwa sechs Jahren und 66.000 Kilometern, erreiche das Auto eine Sommer-Reichweite von 330 Kilometern bei einer Degradation von etwa 90 Prozent. Typischerweise flacht die Degradation ab, weitere sechs oder auch zehn Jahre Betrieb wären für die Batterie wohl keine Herausforderung. Die Blechkiste rundherum wird vermutlich früher aufgeben…
Es geht noch etwas besser: Ich hatte auch mal 350 Kilometer auf der (ziemlich staubigen) Reichweitenanzeige, aber davon leider kein Foto gemacht.
Der oder die Zoe hält durch, das kann ich aus meiner Praxis berichten. Unser Einsatzprofil sieht so aus:
- Laden auf 100 Prozent findet bei uns eher selten statt (heute lediglich zu Messzwecken 😉), wir sind eher zwischen 30 und 80 Prozent Ladestand unterwegs, ohne darauf besonders zu achten.
- Autobahnanteil 10 – 15 Prozent, der Rest ist Stadtverkehr und Landstraße.
- Das Auto wird beinahe täglich bewegt, was für den Bleiakku definitiv gut ist, und ein paar Mal im Jahr lade ich ihn mit einem externen Ladegerät.
Generell scheint mir, dass häufig bewegte E-Autos weniger Verschleiß haben, als wenn sie viel herumstehen.
Oder scheint mir das nur so?