Eine neue Studie des ifeu – Instituts für Enerige- und Umweltforschung wurde zum Thema Ökobilanz des Elektroautos im April 2019 veröffentlicht.
Die Studie kommt zum Ergebnis, dass E-Autos bereits heute in allen untersuchten Anwendungsfällen einen Klimavorteil gegenüber Autos mit Verbrennungsantrieb haben.
Darüber hinaus wird erwartet, dass die CO2-Emission bei der Batterieherstellung in den nächsten Jahren halbiert werden können und der Anteil der erneuerbaren Energie an der Antriebsenergie weiter steigen wird.
Die Studie ist eine Metaanalyse von 23 aktuellen Veröffentlichungen zur Klimabilanz von E-Autos. Die berüchtigte Schweden-Studie war da wohl nicht dabei 😉
Wer den Bericht lesen möchte (immerhin 68 Seiten), kann ihn hier als PDF finden. Danke an Axel für den Link!
Etwas kontroversiell fällt das Urteil zur Batteriegröße aus: Es wird unterstellt, dass größere Batterien zwangsläufig schwerer sind und damit die Reichweitengewinne teilweise wieder aufgefressen werden. Nun wissen wir allerdings, dass das Fahrzeuggewicht in der Praxis wenig Rolle spielt und eine Batterie mit größerer Kapazität nicht unbedingt viel schwerer sein muss – der Batterieupgrade des Renaul Zoe von 22 kWh auf 41 kWh (jeweils Nennkapazität) hatte ein Mehrgewicht von nur 15 kg zur Folge – das sind etwa 5% bezogen auf das Gewicht der Batterie und weniger als 1% bezogen auf das Fahrzeuggewicht. Die „aktive Masse“ einer Antriebsbatterie ist also deutlich geringer, als die Gesamtmasse – die enthält immerhin auch die Kassetten, Verkabelung, Gehäuse sowie die Kühl- und Heizeinrichtungen.
Das ist wohl die Tücke von Metaanalysen – manches (Vor-)urteil kann sich auch fortpflanzen. Ob die CO2-Emissionen für den Bau eines Verbrennerautos auch so penibel nachgerechnet wurden, wie beim E-Auto, kann man nur mutmaßen.
Dennoch eine lesenswerte Studie mit interessanten Zahlen!